Polnische Ostseeküste: Camper Van Roadtrip durch Polen

Camper Van Roadtrip in Polen

Mehr als 500 km traumhafte Sandstrände, faszinierende Tierwelt, salzige Meeresluft und mystische Wälder. In 8 Tagen haben wir mit unserem Camper Van einen Roadtrip an die Ostseeküste in Polen gemacht. Die Reise ging von Ost nach West, da wir aus Polen gestartet sind. Wenn du aus Deutschland startest, kannst du die Route einfach umdrehen. 😉 Erkunde zum Beispiel Kaschubien* auf dem Rückweg. Polen ist ein wunderbares Land, welches als Urlaubsziel total unterschätzt wird!

Wir berichten über unsere Reise-Erfahrungen mit unserem Camper Van, geben dir hilfreiche Tipps und teilen unsere Abenteuer mit dir! Was uns bereits am Startziel erwartet hat, welche Tiere wir zum ersten Mal ganz nah erlebt haben und welches Hindernis wir ganz zum Schluss noch bewältigen mussten, erfährst du in diesem Blog. Es lohnt sich also bis zum Ende zu lesen! Auf geht’s!

STARTZIEL – DIE GRENZZONE zwischen russland und polen (STREFA PRZYGRANICZNA)

Auf unserem Camper Van Roadtrip in Polen fuhren wir als Erstes auf die Halbinsel “Weichsel-Nehrung” (Mierzeja Wiślana) bis kurz hinter “Nowy Karczma”. Dort sind wir einen sehr holprigen Weg hochgefahren, um zum letztmöglichen Parkplatz vor der Grenze anzukommen. Ab hier geht es nur noch zu Fuß weiter. Das Parken war zu unserer Zeit kostenpflichtig = 5 PLN (≈1,05 €)** / Stunde. Plane für den Hin- und Rückweg zur Grenze genug Zeit ein. Wir empfehlen 2 Stunden. Die Bezahlung erfolgt direkt beim Parkwächter. Danach hast du die Wahl: entweder gehst du den Weg durch den Wald oder am Strand entlang.

Wie sicher war es dort?

Obwohl außer uns noch ein paar andere Menschen unterwegs waren, empfanden wir den Ort als eher unheimlich. Vielleicht lag es am dunklen Regenwetter oder daran, dass Russland gar nicht mehr so weit weg war. Ich war mir nicht wirklich sicher, was oder wer mich an der Grenze erwarten wird, aber ich war bereit, es herauszufinden!
Von hier aus geht es nur noch zu Fuß weiter.

Die Grenzzone

Nach ca. 3 Kilometern durch den Wald sind wir an der Grenze zwischen Polen und Russland angekommen. Was beide Länder voneinander getrennt hat? Im Wald war nur eine Schranke und Warnschilder zu sehen. Es war niemand da, der die Grenze überwacht hat! Daher wäre es für uns auch total einfach gewesen, diese zu überqueren. Doch wer unbefugt, russisches Territorium betritt, muss mit hohen Strafen und im schlimmsten Fall mit Gefängnis rechnen! Gehe lieber kein RIsiko ein! Stattdessen sind wir, am Zaun entlang zum Meer gelaufen. Es ist kein wirklich spektakulärer Ort, aber dennoch sehr sehenswert. Der Drahtzaun und die Warnschilder erwecken eher ein unangenehmes Gefühl. Es liefen auf der anderen Seite nur wenige Menschen herum. Irgendwie war Russland dann doch noch so weit von uns entfernt.

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Wahnsinn. Hier am äußersten Punkt der polnischen Ostseeküste, begann nun ganz offiziell unser Roadtrip!

Der Rückweg – ACHTUNG!

Zurück sind wir ein Stück am Strand entlang gelaufen, bis wir uns dann irgendwann dazu entschieden haben, zum Waldweg zu wechseln. Kurz vorm Parkplatz ist es dann passiert:

Wildschweine liefen uns über den Weg!

Wir wussten, dass es Wildschweine in dieser Region vermehrt gibt, hätten aber nicht damit gerechnet, auch wirklich freilebenden Tieren zu begegnen. Dementsprechend waren wir auf diese Situation auch nicht vorbereitet. Normalerweise sind Wildschweine friedlich und scheu. Aggressiv werden sie nur, wenn sie mit ihren Jungtieren überrascht werden. Vielleicht haben sie uns schon als Bedrohung angesehen? Es war schließlich auch eine ganze FAMILIE! Eines der Wildschweine hat zu uns rübergeschaut. Wir sind sofort stehen geblieben. Kurze Zeit später sind sie jedoch weitergelaufen und wir in Richtung Parkplatz. Unterwegs haben wir sogar noch Menschen gewarnt, doch sie sind einfach an den Wildschweinen vorbei gelaufen – ich liebe die polnische Lockerheit! 😀 Unsere Unsicherheit war sofort verflogen. Jetzt wollten wir den Wildschweinen näherkommen, welche bereits in Richtung Strand gelaufen sind. Wir liefen ihnen vorsichtig hinterher und beobachten sie aus der Ferne. Es schien, als würde es sie nicht sonderlich stören, dass Menschen vor Ort waren. Sie waren es schon gewohnt. Die wilden Tiere haben sich ganz ruhig verhalten, waren nur auf der Suche nach Fressen und zogen schließlich weiter – was für ein Erlebnis!

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DANZIG (GDAŃSK)

Weiter ging unser Roadtrip mit unserem Camper Van!

Unser nächster Stopp war die Hafenstadt Danzig. Über die App “Park4Night” haben wir sogar zentrumsnah einen kostenlosen Parkplatz gefunden und hatten nur 10 Minuten Fußweg zur Danziger Altstadt (“Stare Miasto”). Von dort aus würde ich auch die Besichtigung starten!

In Danzig gibt es so viel zu entdecken, denn fast alle Sehenswürdigkeiten befinden sich im Zentrum. Auf unserem One-Day City Trip haben wir uns nur auf die Beliebtesten fokussiert. Danzig wurde im zweiten Weltkrieg fast vollständig zerstört. Die heutigen Gebäude wurden nach historischen Vorlagen wieder aufgebaut.

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Die Langgasse (Ulica Długa) & Langer Markt

(Długi Targ)

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Die lange Fußgängerzone führt dich zu den beliebtesten Sehenswürdigkeiten, wie z. B. dem Rechtstädter Rathaus, dem Neptunbrunnen und dem Artushof. Sie wird von bunten architektonischen Gebäuden umrandet, die wirklich bezaubernd sind. Die Langgasse ist immer sehr gut besucht. Viele Künstler und Musiker treffen sich dort und sorgen für eine ganz besondere Stimmung! Am besten du genießt es in einem der Cafés oder Restaurants und besuchst die verschiedenen Souvenir-Läden und Geschäfte.
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Die Frauengasse (Ulica Mariacka)

Parallel zur Langgasse war die Frauengasse für uns eine der schönsten Straßen in Danzig. Das Besondere: die Häuser haben erhöhte Terrassen, vor denen viel Bernstein-Schmuck und andere Accessoires verkauft werden. Wenn du also solch ein Souvenir mitnehmen möchtest, wirst du hier auf jeden Fall fündig.

Tipp:

Achte darauf, dass die Zahl 925 im Schmuck zu erkennen ist. Das bedeutet, dass das jeweilige Schmuckstück zu 92.5 % aus echtem Silber besteht. Lasse dir am besten auch zur Sicherheit ein Zertifikat zeigen, welches belegt, dass der Bernstein echt ist und aus der Region kommt.

Was ist Bernstein?

Bernstein ist fossiles Harz, was aus Nadelwäldern an der Ostsee stammt und seit Jahrtausenden bekannt ist. Meist trägt es die Farbe braun, gelb oder grün. Es kann transparent oder undurchsichtig sein. Bernstein ist als Schmuck sehr beliebt.
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Ringe aus Silber mit Bernstein

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Die Uferpromenade (Długie Pobrzeże)

Von der Frauengasse aus, kommst du durch das Frauentor (Brama Mariacka) direkt zum Hafen. Die Uferpromenade befindet sich am Fluss Mottlau (Motława), wo sich eine ganze Reihe von Restaurants befinden, aber auch das bekannteste Wahrzeichen Danzigs:
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Das Krantor (Żuraw)

Es ist ein Backstein- und Holztor mit einem Hebekran für Güter, was zur Schiffsabfertigung vorteilhaft war.
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Die Westerplatte

Schon einmal auf einem Piratenschiff gewesen? Nein? Dann mache unbedingt eine Fahrt zur Westerplatte! Es lohnt sich! Schon das Schiff sieht abenteuerlich aus und an Bord gibt es ein Restaurant sowie Live-Musik. Ein Ticket kostet aktuell 70 PLN (≈ 15 €)** / Person. Am entspanntesten ist ein Aufenthalt von 2 Std. an der Westerplatte. Wenn du gut zu Fuß bist, schaffst du den Hin- und Rückweg dort auch innerhalb einer Stunde. Die Abfahrtszeiten stehen auf deinem Ticket, welches du auch für den Rückweg benötigst.

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Während der Hinfahrt wird die Geschichte einiger Gebäude und Plätze entlang der Mottlau auf drei Sprachen erzählt: Polnisch, Englisch und Deutsch. Nach etwa einer halben Stunde erreicht ihr die Halbinsel, wo sich das Westerplatte-Denkmal befindet. 

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Am 1. September 1939 ist am heutigen Denkmal der Westerplatte der Zweite Weltkrieg ausgebrochen.

„NIE WIEDER KRIEG“ © vantageroads

Weitere Sehenswürdigkeiten in Danzig:

● Das Goldene Haus (Złota Kamienica)
● Hof der St.-Georg-Schützenbruderschaft (Dwór Bractwa św. Jerzego)
● Das Uphagenhaus (Dom Uphagena)
● Das Hohe Tor (Brama Wyżynna)
● Die Markthalle (Hala Targowa)
● Die Marienkirche (Bazylika Mariacka)
● Die Königliche Kapelle (Kaplica Królewska)
● Das Große Zeughaus (Wielka Zbrojownia)
● Der Stockturm (Wieża Więzienna)
● Das Peinkammertor (Katownia)
● Das Theater am Kohlenmarkt (Teatr Wybrzeże)

ZOPPOT (SOPOT)

Diese Stadt liegt zwischen Gdingen (Gdynia) und Danzig (Gdańsk). Gemeinsam bilden sie die Dreistadt (Trójmiasto). Sopot ist bekannt als Kurort, für den Sandstrand und die längste, hölzerne Seebrücke Europas.
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Die Seebrücke

Die weiße “Molo” ist knapp 512 m lang und ragt weit in die Danziger Bucht hinein. Erbaut wurde die Holzbrücke 1927. Hier legen Ausflugsschiffe an, es finden Konzerte und Sportveranstaltungen statt und direkt daneben befindet sich ein neuer Yachthafen.

Der Eintritt war vor ein paar Jahren noch kostenlos. Heutzutage kommt man in der Hauptsaison nur mit einem Ticket rein – entweder online oder in Papierform. Wir haben es zunächst über einen Barcode von einem Plakat am Eingang ausprobiert. Jedoch schien uns die Bedienung als zu umständlich und eine kleine Servicegebühr wurde noch darauf gerechnet. Wir entschieden uns zum Ticketschalter zu gehen und haben die Eintrittskarten persönlich erhalten. Hier musst du ggf. mit etwas Wartezeit rechnen. Kosten pro Ticket = 9 PLN (≈ 1,90 €)** / Person.

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Das Krumme Haus

In der Fußgängerzone “Monciak”, die auch als “Monte Cassino” bezeichnet wird, befindet sich das Krumme Häuschen. Tatsächlich wird es von einigen auch als das „betrunkene Haus“ bezeichnet. Es ist wellenförmig, krumm und schief gebaut worden und erinnert an den berühmten katalanischen Architekten Antoni Gaudí. Es sieht märchenhaft aus!
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GDINGEN (GDYNIA)

Wer möchte, kann die dritte Stadt im Bunde besuchen. Sie scheint jedoch trister als noch zu Danzig und Sopot. Von ganz oben habt ihr eine wunderschöne Aussicht auf den Hafen.

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HALBINSEL HEL

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Ein paar Tage zuvor haben wir die etwa 35 km lange Halbinsel für ein Fotoshooting besucht. An der schmalsten Stelle ist sie sogar nur 200 m breit! Die Dünenlandschaft und die Strände sind ein Traum! Hel ist sogar auch als Surferparadies bekannt und hat einen wirklich coolen Flair!

Unser Fotoshooting fand an einem geheimen Ort mitten auf Hel statt! Diese Möglichkeit haben wir nur über einen Profi-Fotografen bekommen. Er lebt auf der Halbinsel und deshalb wurde nur ihm der Zugang gestattet. Ich bin mir sicher, dass er euch auch dorthin nehmen wird!

Wenn du ein Fotoshooting bei ihm buchst, habe ich einen 5 % Rabattcode für dich! Dieser gilt gleichzeitig auch für seinen Shop https://selinart.pl/sklep/

Melde dich bei mir über E-Mail hello@vantageroads.de oder direkt über Instagram www.instagram.com/vantageroads/

Wir werden definitiv noch einmal zurückkommen!

Foto: Selin Art / © vantageroads

Foto: Selin Art / © vantageroads

Fotos: Selin Art / © vantageroads

DIE POLNISCHE SAHARA – WANDERDÜNE IM SLOWINZISCHEN NATIONALPARK (SŁOWIŃSKI PARK NARODOWY)

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Feinster, weißer Sand, Füchse, die dir ganz nahe kommen und ein atemberaubender Blick bis zum Horizont – dies erwartet dich auf der Wanderdünen-Landschaft im Slowinzischen Nationalpark. Die Düne wurde nach der Stadt benannt, die sie bereits schon unter sich begraben hat: Lontzke (Łącka), weshalb sie auch die Lontzkedüne (Wydma Łącka) heißt. Sie erstreckt sich auf einer Länge von ca. 1300 m und ist etwa 500 m breit. Die Höhe schwankt zwischen 30 – 42 m. Je nach Windverhältnissen – bei mind. aber 18 km/h – gerät diese ins „Wandern“, wodurch auch der Lebasee (Jezioro Łeba), der sich auf der anderen Seite der polnischen Ostsee befindet, nach und nach kleiner wird. Im Jahr soll sie sich etwa 12 m Richtung Westen bewegen. 1977 wurde der Slowinzische Nationalpark zum UNESCO Kulturerbe erklärt.

Wir sind aus Leba gestartet und haben versucht, so nah wie möglich (und gehofft auch kostenlos) zu parken. Das ist aus dieser Richtung jedoch nicht möglich, denn wir sind maximal nur bis zum Parkplatz mit dem Camper Van gekommen. Dieser befindet sich in der Nähe von einem Turm und einem Steg.

Die Parkgebühren haben sich zu dieser Zeit auf 7 PLN /Stunde (≈ 1,50 €)** belaufen. Achtung: ab 18 Uhr ist nur noch Kartenzahlung möglich! Wenn du dich auf den Weg machst, nimm genug zu Trinken und Proviant mit und vergiss nicht, deine Badesachen einzupacken! 😉

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Vor Ort hat uns ein Rothirsch begrüßt und blieb direkt vor uns stehen. Es schien, als hätte es gar keine Angst vor uns gehabt! 

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Ein paar Meter weiter, sind wir am Eingang des Nationalparks angekommen. Uns fiel direkt ein Schild mit diversen Verboten auf. Ratsam sind auf jeden Fall Fahrräder! Aber Vorsicht, das Abstellen kostet bei der Wanderdüne auch noch zusätzlich 10 PLN (≈ 2,13 €)** pro Rad! E-Scooter sind verboten und Hunde müssen leider auch draußen bleiben!

Der Eintrittspreis in der Hochsaison beträgt derzeit 7 PLN (1,50 €)** pro Person. Als wir ein Stück weiter gelaufen sind, haben wir eine Shuttle Station bemerkt. Gegen einen Aufpreis fährt dieser bis zum Raketenmuseum in Rabka (Rąbka), welches auf dem Weg zur Wanderdüne liegt. Die Entfernung beträgt etwa 3 km. Dort angekommen sind es dann noch ca. 2,3 km Fußweg zur Wanderdüne. Wir haben uns gegen einen Shuttle Service entschieden und uns auf einen langen Wandertag eingestellt. 😉

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Wir liefen zuerst einen geschlängelten Waldweg entlang und lauschten den Kuckucks, die irgendwo in den Baumkronen saßen, zu. Der Wald war sehr schön und als uns dann auch noch ein kleiner, wildlebender Fuchs über den Weg lief, konnten wir nicht glauben, dass das gerade wirklich passiert ist! Wir hatten an diesem Tag wohl Glück gehabt. Ab dem Museum, geht dann nur noch eine gerade Strecke zur Düne. Dort sind wir dann nach knapp einer Stunde angekommen und waren total fasziniert! Der Sand hat sich puderleicht angefühlt. Aufgefallen sind uns direkt die abgestorbenen Baumspitzen, die aus dem Sand herausragten. 

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Wir hatten schönes Wetter, die Sonne schien und es kam uns vor, als wären wir in der Sahara! Der harte Weg hat sich für diesen Anblick absolut gelohnt! Ganz oben – von der höchsten Düne aus – kannst du gleichzeitig den Lebasee und die Ostsee bewundern. Nach einer kurzen Entspannungspause sind wir runter zum Meer gelaufen und genau dort kam uns wieder ein Fuchs ganz nah. Ob er uns wohl gefolgt ist? 😉 Ich bin verliebt!

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ROWY – ŁAZY – MIELNO

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Ursprünglich wollten wir in Rowy einen Strandtag einlegen und mussten dafür den Slowinzischen Nationalpark umfahren, da es an der Küste keine direkte Straßenverbindung gibt. Es ging also erst wieder mit unserem Camper Van ins Landesinnere, bevor es dann wieder hoch ans Meer ging. Leider war der Strand von Rowy so voll, dass wir uns entschieden haben, weiterzufahren. Zwischen Lazy und Mielno war es deutlich entspannter! Es gibt ein paar gute Möglichkeiten am Straßenrand zu parken. Das Meer liegt hinter dem Wald nur wenige Meter von der Hauptstraße entfernt. Die Sonnenuntergänge sind hier atemberaubend! Für Naturliebhaber, die den Menschenmengen kurz entfliehen wollen, ist diese Gegend ein Traum! Wer sich nach mehr Action sehnt, für den könnte Mielno das Richtige sein. Dort herrscht Jahrmarkt-Stimmung! 😉
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KOLBERG (KOŁOBRZEG)

Zeit für ein Mini-Städtetrip! Wir sind mit unserem Camper Van weiter zur Hafenstadt nach Kolberg gereist. Da die Stadt am offenen Meer liegt, sind die Wellen dort viel größer und stärker als in Sopot.

Die Mole

Diese Seebrücke ist um mehr als die Hälfte kürzer als in Sopot und besteht aus Stahl und Beton. Sie ist 230 m lang und hat insgesamt drei Etagen. In den Sommermonaten ist hier wieder eine kleine Gebühr fällig.
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Der Kolberger Leuchtturm

Das wohl bekannteste Wahrzeichen der Hafenstadt ist der Leuchtturm, welcher 26 m hoch ist und sich an der Mündung des Flusses Persante befindet. Es ist aus Abbruchsteinen gemauert und rot verklinkert. Erbaut wurde dieser 1945, jedoch wurde an der gleichen Stelle bereits ein Leuchtturm im 17. Jahrhundert erbaut.

Weitere Sehenswürdigkeiten in Kolberg:

● Polnisches Waffenmuseum
● Marienbasilika – Kolberger Dom
● Wachsfigurenmuseum
● Historisches Rathaus aus dem 19. Jahrhundert
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MRZEZYNO / TREEPTOWER DEEP (MRZEŻYNO)

Das kleine Fischerdorf bekommt immer mehr an Bedeutung und wird auch als Badeort immer beliebter. Es hat einen Fischerhafen, einen Yachthafen und moderne Cafés und Restaurants. Die Fischlokale am Hafen gehören alle den Fischern aus dem Dorf. Am Nachmittag kommen die Meisten zurück und wenn du Glück hast, siehst du auf der Hafenpromenade, wie sie gerade ihre Fischernetze einwickeln. Eine Mischung aus Fisch und Meersalz liegt dann in der Luft. Entlang der Straßenpromenade sind wir in ein Souvenirladen gegangen und haben uns verschiedene Andenken für Freunde und Familie gekauft. Besonders beliebt auch hier wieder: Bernstein.
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Bernstein Seife & andere, Spirituose als Heilmittel, Muschel & Schatulle, Holzmagnet mit Bernsteinen, Badesalz mit Eukalyptus/Bernstein, Glücksgroschen

MISDROY (MIĘDZYZDROJE)

Dieser Ort liegt auf der Insel Wolin und zählt nur ungefähr 5500 Einwohner. Als wir hierher gefahren sind, ist uns ein Campingplatz direkt am Strand aufgefallen, was für die polnische Ostsee eher die Seltenheit ist. Denn normalerweise befindet sich immer etwas dazwischen: Bäume, Wohnsiedlungen oder eine Strandpromenade. Wir haben es uns an der Strandbar namens “WAVE” gemütlich gemacht und die Live-Musik beim Sonnenuntergang genossen. Was gibt es Schöneres als so den letzten Abend an der polnischen Ostsee ausklingen zu lassen? 🙂
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ENDZIEL – SWINEMÜNDE (ŚWINOUJŚCIE)

Am nächsten Tag ging es von Polen aus nach Swinemünde – der letzten Stadt vor der deutsch/polnischen Landesgrenze. Der Weg dahin war aber eine kleine Herausforderung, denn aus Polen kommt man nur mit einer Fähre hin (es sei denn, man fährt einen stundenlangen Umweg über Landesinnere).

Das Problem: Es gibt zwei Fähren.

Google Maps führte uns über die Fähre (Przeprawa Promowa Warszów-Świnoujście). Diese ist jedoch nur für die Stadtbewohner oder für Fahrzeuge mit dem Kennzeichen “ZSW gestattet.

Einheimische Fähre – Przeprawa Promowa Warszów-Świnoujście / © vantageroads

Insgesamt hat uns dies mehr als eine Stunde Zeit gekostet! Vermeide diesen Fehler und fahre direkt zur Touristen-Fähre!

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Wir wurden nach einer 20-minütigen Wartezeit gebeten, die kostenlose Autofähre “Karsibór – Świnoujście” anzufahren. Wegen einer Baustelle mussten wir zusätzlich noch einen Umweg machen und hatten vor Ort noch ca. 30 Minuten Wartezeit. 

Touristenfähre Karsibór – Świnoujście / © vantageroads

Endlich in Swinemünde angekommen, haben wir am Straßenrand einen Parkplatz gefunden und da wir an einem Wochenende da waren, brauchten wir uns kein Parkticket am Automaten ziehen. Das hat die Wartezeit vor der Fähre dann wieder gut gemacht. 😉

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Die Strandpromenade

Wir haben uns von den zahlreichen Ständen und Restaurants beeindrucken lassen und ein paar süße Spezialitäten probiert. Für mich gab es ein gedrehtes Eis und für Michel eine frisch gebackene Waffel mit Obst….lecker! Wir sind über die Promenade geschlendert. 

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Besonders aufgefallen ist mir, dass diese Stadt schon sehr auf deutsche Touristen ausgerichtet ist. Die deutsche Sprache war überall aufzufinden, ob an Menütafeln vor den Restaurants oder auf Preisschildern. Fast alles wurde ins Deutsche übersetzt. Erschreckend fand ich die Tafel einer Wechselstube. 1 EUR = 4 Zloty! Meiner Meinung nach totale Abzocke, denn der Wechselkurs lag zu diesem Zeitpunkt bei 4,76 Zloty für 1,- €! Wenn jemand, zum Beispiel, 100 € wechseln möchte, ständen ihm normalerweise noch 76,- € zu! Seid wachsam! Es lohnt sich bei Google zu recherchieren. Wenn ihr in Google Maps nach “Wechselstube” oder “Kantor” sucht, könnt ihr die Kurse der Wechselstuben miteinander vergleichen und bekommt mehr für euer Geld.

Die Mühlenbake (Stawa Młyny)

In Swinemünde haben wir einen sehr langen Spaziergang zur Mühlenbake gemacht. Die Windmühle ist etwa 10 m hoch und ein Schifffahrtszeichen, welches auf der Westmole in der Usedomer Bucht steht. Erbaut wurde sie im 19. Jahrhundert. Später erhielt es einen weißen Anstrich. Ihr könnt die Mühlenbake vom Strand aus erreichen, wo ihr auch an den vielen Kite Surfern und Fischern vorbei läuft. Tatsächlich erinnerte uns dieser Ort mehr an die Nordsee. Es war kühler, frischer und windiger.
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Das Grenztor (Brama Graniczna)

Auf der anderen Seite der Stadt, westlich von Swinemünde, ist auch schon der Grenzübergang zu Deutschland. Am Parkplatz oder am Straßenrand davor, könnt ihr euren Camper Van oder Auto stehen lassen.
Tipp: fahrt am besten abends hin, da ihr euch dann die Parkgebühren sparen könnt. 😉

Endziel unseres Roadtrips

Hier endete unsere 8-tägige Reise mit unserem Camper Van! Für uns hatte auch das Grenztor eine große Bedeutung: Ich komme gebürtig aus Polen. Michel aus Deutschland. Gemeinsam stehen wir hier zwischen zwei Ländern, aber mit einer starken Bindung zu Beiden.
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FAZIT

Je mehr Zeit du hast, desto intensiver kannst du natürlich einen Roadtrip genießen. Wir empfehlen für diese Strecke mind. 8 Tage. Polen hat mich schon von Kind auf fasziniert – die weite Natur, die Gastfreundlichkeit und tiefe Verbundenheit zum Heimatland. Polen wird als Urlaubsziel oft unterschätzt, dabei ist das einer der wunderschönsten Länder, die ich kenne.

Steht Polen auf deiner Bucket List? 🙂

Begleite uns auf unseren Abenteuern und hüpfe gerne zu unserem Instagram Account instagram.com/vantageroads – wir freuen uns auf dich!

*Dazu folgt bald ein separater Blogbeitrag
**Angaben ohne Gewähr

Hier geht’s zum youtube video

Wir sind Kamila und Michel

Wir sind Kamila und Michel, Reiseliebende, Weltentdecker und Abenteurer! Gemeinsam haben wir schon mehr als 25 Länder bereist und so viele aufregende Erfahrungen zusammen erlebt, an die wir uns bis heute noch gerne zurück erinnern! 2021 haben wir uns unseren Traum vom eigenen Van erfüllt. Diesen bauen wir zurzeit noch zum Vintage Camper aus! Und wenn wir wieder Fernweh verspüren, geht’s auch mit unserem unfertigen Van los! 😉

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